Bilder aus dem inneren Erdteil

24. Mai 2001 by yeah

Karl Georg Nicklbauer stellt in Benediktbeuern phantastische Landschaften aus

Benediktbeuern: „Ein Bild gehört in einen Rahmen der eigens dafür gemacht ist“, sagt Karl Georg Nicklbauer. Darauf legt er Wert. Allerdings ist es auch schon vorgekommen, daß er auf Flohmärkten einen alten Rahmen gefunden hat, der ihn derart inspirierte, daß er ein Bild eigens für ihn malte.

Ab Donnerstag 31.Mai, sind Karl Georg Nicklbauers Gemälde – zusammen mit Skulpturen der Münchner Bildhauerin Isolden – im Kreuzgang von Benediktbeuern zu sehen. Es ist das erste Mal, daß Nicklbauer mit seinen Bildern an die Öffentlichkeit tritt. Obwohl er bereits seit 25 Jahren malt – “ immer im stillen Kämmerlein“, wie der 46 jährige Tölzer erzählt. „Jetzt hat das einfach einmal rausmüssen“.

Gemeint sind damit unzählige Arbeiten: Aquarelle, Bleistiftzeichnungen, Mischtechniken, die bei ihm zuhause Flur und Zimmer zieren und stapelweise im Schlafzimmer liegen.

Mit dem Malen angefangen, so erzählt der Autodidakt, habe er als Jugendlicher im Freundeskreis. Beeinflußt vom Surrealismus und dem phantastischen Realismus, hat sich seitdem sein Stil nicht wesentlich verändert, wohl aber die Vielfalt sowie die Sicherheit seiner Ausdrucksmöglichkeiten. Was Nicklbauer, der als Vater zweier Kinder im Öffentlichen Dienst als Architekt sein Geld verdient, während seiner Freizeit malt, sind wunderbare Geschichten, Traumbilder voller Phantasiegestalten.

Diese entstehen zunächst in seinem Kopf. Um sie aufs Papier zu bringen, braucht er einen ruhigen ungestörten Platz, dann beginnt für den Künstler eine Reise zum „Inneren Erdteil“, wie Nicklbauer seine Arbeitsweise charakterisiert. Im Prozeß des Malens entstehen Figuren, Allegorien und Symbole, die sich zu phantastischen Landschaften komponieren.

Einige Bilder von diesen Reisen wie etwa “ Die Wallfahrt zu den Vorderrißer Schneehexen“ sind bis 15.Juni im Benediktbeurer Kreuzgang zu sehen.

Die Ausstellung von Karl Georg Nicklbauer und der Bildhauerin Isolden ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Süddeutsche Zeitung vom 29. Mai 2001


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